Der Wald als Wasserspeicher

In Deutschland ist der Wald der größte Süßwasserspeicher. Er fungiert wie ein Schwamm. Auch wenn die Bäume sehr viel Wasser benötigen, gibt ein Wald fast genauso viel Wasser an den Grundwasserspeicher ab wie eine Wiese.

Der Wald ist Wasserspeicher,
er reinigt das Wasser,
ist Luftreiniger
und er versorgt uns mit Holz.

Grafik mit freundlicher Genehmigung von der Naturwald-Akademie.
Für tiefergehende Informationen empfehlen wir dort diesem Artikel.

Rund 2,1 Millionen Hektar Wald in Deutschland sind Trinkwasserschutzgebiet. Besonders die obere, humusreiche Erdschicht kann sehr viel Regenwasser aufnehmen und speichern. Sie besteht aus lockerem organischen Material, das luftig ist und viele Gänge und Poren hat. Es saugt das Wasser geradezu auf. Damit sind Wälder nicht nur Reservoire. Sie wirken auch Hochwässern entgegen, indem sie den Starkregen aufnehmen und speichern, ehe dieser ins Tal rauscht und Flüsse anschwellen lässt. Bis zu 200 Liter Wasser können sich unter einem Quadratmeter Waldboden ansammeln.

1 ha Waldboden kann bis zu drei Millionen Liter Wasser speichern und zurückhalten. (Hektar → 100x100m) Zum Vergleich: Der Ø Wasserverbrauch in Deutschland pro Person und Tag beträgt rund 129 Liter, im Jahr sind das ca. 47.000 Liter. Das bedeutet hochgerechnet, dass 1 Hektar Waldboden den jährlichen Wasserverbrauch für 63 Menschen speichert und zurückhält. Der Wald auf der Gemarkung Renningen bedeckt ca. 1.000 ha und speichert somit den jährlichen Wasserverbrauch von ca. 64.000 Menschen – eine theoretische Zahl, aber man bekommt einen Eindruck von der Wichtigkeit des Waldes als Wasserspeicher!

Wenn Bäume ihren Durst löschen, kann man das hören. Man braucht dazu nur ein Stethoskop, wie es Ärzte zum Abhören eines Patienten benutzen. Behutsam an den Baumstamm gedrückt, überträgt es die Geräusche vom Wasserfluss in den Baumadern als stetes Rauschen. Probieren Sie es selbst einmal aus – am besten im Frühjahr oder Sommer. Zu dieser Jahreszeit saugen Buche, Linde, Eiche, Fichte und Co. besonders viel Feuchtigkeit aus dem Boden.

Foto: burchblick.blogspot.com, Wasserspeicher Wald
  • Laubbäume versorgen sich vorwiegend mit dem Wasser, das im Winter fällt, bei Nadelbäumen ist es eher umgekehrt. Deshalb ist für unsere heimischen Laubwälder insbesondere der Regen (und Schnee) im Winter so wichtig!
  • Laubwälder halten den Grundwasserspiegel ca. 1m höher als Nadelwälder!
    Sprich bei Nadelwäldern liegt der Grundwasserspiegel tiefer.
  • Der Wald als Landschaftskühler: An einem heißen, sonnigen Tag können Bäume wie z.B. die Buche bis zu 400 Liter Wasser verdunsten. Weil das Wasser beim Verdunsten Wärme verbraucht, kühlen sie ihre Umgebung auf diese Weise ab.
  • Deshalb ist es in gesunden Wäldern im Sommer deutlich kühler als in der Landschaft, teilweise um 10 Grad und mehr. Achten Sie mal darauf!

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